Die Novemberwanderung der Wandergruppe nach Vilich
Zu einer Wanderung besonderer Art hatte die Wandergruppe des TV Hangelar eingeladen: Ein Rundgang durch das historische Bonn-Vilich. Als sachkundiger Führer stand der Gruppe der Bonner Historiker C.-J. Bachem zur Seite. Nach gut fünf Kilometern Fußweg wurde die 17-köpfige Gruppe im Bürgermeister Stroof-Haus von ihm empfangen. Schnell wurde den WanderfreundInnen klar, dass sie heute eine alte Tradition wieder zum Leben erweckt, haben: Seit der Aufhebung des freiadeligen weltlichen Stifts Vilich am 27. Februar 1804 dient die Kirche der Pfarrgemeinde als Gotteshaus und alle Hangelarer, „die noch gut zu Fuß" waren, mussten sonntags den Kirchgang nach Vilich antreten (fast genau auf dem Weg, den die Wanderer heute genommen hatten). Auf dem Vilicher Friedhof wurden seinerzeit auch die Hangelarer Verstorbenen beigesetzt. Großen Ärger gab es 1685, als der Äbtissin Adelheid die Jagd- und Fischereirechte in der Hangelarer Heide von der Abtei Siegburg strittig gemacht wurden. Diese Anekdoten und nahezu unendlich viele Fakten über die Bedeutung Vilichs für die damalige Zeit bekamen die interessierten Zuhörer in humorvoller Weise vermittelt. C.-J. Bachem lud seine Gäste dann in die St. Peter Kirche ein. Sie ist der „Rest" einer großen romanischen, dreischiffigen Stiftskirche, die 1030 am Ort zweier Vorgängerkirchen errichtet wurde. Sie ist zugleich Grabeskirche der ersten Äbtissin, der heiligen Adelheid, und Wallfahrtskirche zu deren Verehrung. Der gotische Chor wurde 1280 von Baumeistern des Bonner Münsters vollendet. Er besticht durch die absolut sehenswerten Fenster des Glasmalers Walter Benner. Beim anschließenden Besuch im Bürgermeister-Stroof-Haus erfuhr man viele Dinge über das Wirken des ersten Bürgermeisters der Gemeinde Vilich, der späteren Stadt Beuel. Nachdem man sich bei Kaffee, Tee und Kuchen aufgewärmt hatte gab es noch eine Führung durch das Haus. C.-J. Bachem verabschiedete die Gruppe, nicht ohne den Hinweis auf noch so viele interessante Dinge zu geben, die es vielleicht dann im nächsten Jahr zu erkunden gilt.
Text u. Foto: Michael Feldhaus